Raynaud-Phänomen

Weissfinger-Krankheit

Das Raynaud-Phänomen (benannt nach seinem Erstbeschreiber im 19. Jhd., dem französischen Arzt Maurice Raynaud) bezeichnet das Phänomen eines kälteinduzierten Abblassens einzelner oder mehrerer Finger und/oder Zehen (daher im Volksmund auch Weissfinger-Krankheit oder Leichenfinger genannt). Auch emotionale Erregung kann zu einem Raynaud-Phänomen führen. 

Man unterscheidet zwei Formen der Erkrankung: Das primäre und das sekundäre Raynaud-Phänomen: Das primäre Raynaud-Phänomen ist eine Ersterkrankung – die Beschwerden sind keine Folgen einer anderen Grunderkrankung. Das sekundäre Raynaud-Phänomen ist hingegen eine Folgeerkrankung – die Ursachen sind in einer anderen Erkrankung zu suchen.

Diagnostik und Therapie

Im Rahmen einer körperlichen und apparativen Untersuchung kann zunächst eine strukturelle Erkrankung der Arterien als Ursache gesucht resp. ausgeschlossen werden. Mittels einer Kapillarmikroskopie werden zudem die kleinsten Gefässe des Körpers (die Kapillaren) am Nagelfalz völlig schmerzlos unter einem Video-Mikroskop untersucht. Diese Untersuchung kann neben einer orientierenden Blutentnahme Hinweise auf möglicherweise ursächliche Erkrankungen aus dem rheumatologischen Bereich liefern, welche häufig für ein sekundäres Raynaud-Phänomen verantwortlich sein können. Sollten sich entsprechende Hinweise ergeben, kann eine weitere Abklärung durch eine/n Rheumatologen/in in die Wege geleitet werden.

Die Behandlung des primären Raynaud-Phänomens besteht vor allem in einem adäquaten Kälteschutz, versuchsweise möglich ist die Einnahme gefässerweiternder Medikamente oder die lokale Anwendung gefässerweiternder Salben. Beim sekundären Raynaud-Phänomen steht die Behandlung der jeweiligen zu Grunde liegenden Erkrankung im Vordergrund.